Das Blut
“Blut ist ein ganz besonderer Saft.” – Mephisto sprach diese Worte in Goethes Faust.
Und Recht hatte er. In allen Zeiten und Kulturen wurde dem roten Lebenselixier eine ganz besondere Bedeutung zugesprochen, die über die biologische oder medizinische Bedeutung hinausging. Im alten Babylon und Ägypten war die Vorstellung vorherrschend, dass das Blut der Sitz der Seele sei. Dabei galt es als göttliches Lebenselement, welches im menschlichen Körper wirkt. Aus diesem Grund wurden den Göttern zu jener Zeit Blutopfer in zahlreichen Kulturen der Erde erbracht, unter anderem in der römischen Kaiserzeit, dem Aztekenreich Altmexikos oder im südlichen Mittelamerika, welches von den Mayas dominiert wurde.
Auch in der Bibel finden sich einige Bildnisse, die Blut in den Fokus rücken. Moses schlachtet im Alten Testament einen Stier und verteilt das Blut mit seinem Finger auf dem Altar, um ihn zu entsündigen. Und der Evangelist Johannes Jesus spricht im Neuen Testament: “Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns esst und sein Blut nicht trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.”
Der eingangs erwähnte Ausspruch aus Faust symbolisiert die Bindungsfunktion des Blutes. Mephisto lässt Faust den Vertrag mit dem Teufel mit seinem Blut unterschreiben, wodurch dieser bindend wird. Er unterschreibt mit seinem Leben. Außerdem verbindet Blut Familien und Volksgemeinschaften, was sich beispielsweise in der Erbfolge von Pharaonen und Kaisern widerspiegelt. Die Blutsverwandtschaft ist seit Menschengedenken ein wichtiger Faktor des Gemeinschaftsgefühls. (1)
Etymologie
Die ersten nachgewiesenen Belege für das Wort Blut lassen sich im 8. und 9. Jahrhundert finden. Blut stammt dabei vom althochdeutschen Wort „pluot“, welches mit „das Fließende“ übersetzt werden kann. (2)
Mythologie, Symbolik und Religion
Bereits sehr früh wurde Blut als der Träger der Lebenskraft verstanden. Dies ist vor allem auf Beobachtungen zurückzuführen, bei denen Menschen verbluteten oder Schlachttiere ausbluteten. Den betroffenen Menschen und Tieren war deutlich anzusehen, dass ihre Kraft abnahm, je mehr Blut sie verloren.
Folglich galt in der griechisch-antiken und der germanischen Mythologie, dass der Mensch aus dem Blut der Götter erschaffen wurde. Ähnlich ist die Vorstellung im Tanach geprägt. Demnach besteht der Mensch aus „Fleisch und Blut“. Diese Interpretationen erklären, weshalb Blut und die Farbe Rot als Symbol für das Leben und die Fruchtbarkeit verwendet werden.
Auch in der politischen Symbolik nimmt Blut einen wichtigen Stellenwert ein. Anders als in der Antike und der mythologischen Deutung wird Blut hierbei als Symbol für den Tod verwendet. Auf Flaggen soll es dabei unter anderem das Blut der gefallenen Soldaten beziehungsweise Kameraden versinnbildlichen.
Neben diesen Aspekten wird Blut als Symbol auch sehr häufig in der Literatur verwendet. In William Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ fragt der Jude Shylock den Christen Salarino: „Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht?“. Ein weiteres Beispiel ist das Werk „Die vertauschten Köpfe“ von Thomas Mann. Dort heißt es: „Blut dampfte in der Hirnschale, die eine ihrer Hände zu Munde führte, Blut breitete sich zu ihren Füßen aus, – in einem Kahn stand die Entsetzenerregende, der auf dem Meere der Lebensflut auf einem Blutmeere schwamm“. Aber auch in sehr moderner Literatur wie den Harry Potter Bänden stellt Blut einen zentralen Bestandteil der Symbolik dar und wird unter anderem häufig für die Zubereitung von Zaubertränken verwendet, wobei es sich hier in der Regel um Tierblut handelt. (3)
Im Volksmund
Es gibt zahlreiche Redewendungen, in denen Blut erwähnt wird. Zu den bekanntesten Aussprüchen zählt vermutlich „Blut lecken“. Hierunter ist zu verstehen, dass jemand Gefallen an etwas findet und diese Tätigkeit öfter und für einen längeren Zeitraum ausführen möchte. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn wir uns in ein neues Buch hineinlesen und die Handlung uns nicht mehr loslässt. Wir lecken Blut und wollen unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Allerdings muss in Bezug auf den Ausspruch „Blut lecken“ angemerkt werden, dass sich dieser in seinen Ursprung auf Jagdhunde und Raubtiere bezog. Diese wurden durch das Blut der Beute besonders gierig und konnten dadurch ihren Verfolgungseifer steigern.
Eine weitere bekannte Redewendung lautet „etwas im Blut ertränken“. Damit ist gemeint, dass etwas gewaltsam beziehungsweise blutig niederschlagen wurde. In der Vergangenheit konnte diese Aussage unter anderem bei Putschversuchen vernommen werden, besonders dann, wenn der Putsch im Blut ertränkt wurde und die Putschisten keine Chance hatten, die Macht zu ergreifen.
Weitere bekannte Aussagen sind „Blut ist dicker als Wasser“ und „ruhig Blut“. Durch Ersteres werden Familienbande beschrieben. Letztendlich wird man immer die Familie einem Außenstehenden vorziehen, weil man sich auf diese voll und ganz verlassen kann. „Ruhig Blut“ beschreibt, dass man Ruhe bewahren soll. Häufig richtet sich diese Aussage direkt an eine andere Person, wenn man merkt, dass diese aufgebracht und aufgeregt ist. Um sie zu beruhigen, wird oftmals diese Aussage getätigt, damit die Person zu Besinnung und Vernunft zurückkehren kann. (4)
Als Gegensatz zur Redensart “ruhig Blut” kann der Ausspruch “das Blut in Wallung bringen” verwendet werden. Darunter ist eine heftige Aufregung zu verstehen, wie sie beispielsweise bei Streitigkeiten auftreten kann. Natürlich kann das Blut auch durch andere Gegebenheiten wie Sport oder anderes in Wallungen gebracht werden. (5)
Topografie Blut
Vielen mag die Ansicht neu sein, dass es sich beim Blut um ein flüssiges Organ handelt. Jedoch setzt sich diese Sichtweise inzwischen auch in der Wissenschaft immer weiter durch. In der Betrachtung als Organ fällt auf, dass sich das Blut in vielerlei Hinsicht von den anderen Organen unterscheidet. Der auffälligste Aspekt ist dabei sein flüssiger Zustand. Es ist Bindeglied zwischen all den anderen Organen. Neben dem Stofftransport und dem Gasaustausch kommt dem Blut eine wesentliche Funktionen bei der Infektabwehr zu. Diese Aufgaben führen zur Ausbildung von zwei Gewebs-Phasen, die in cellulär und flüssig unterschieden werden. Beide nehmen ungefähr den halben Volumenanteil des Blutes ein. Beide Anteile besitzen spezielle Aufgabe, ergänzen und unterstützen einander, jedoch auch in ihren Funktionen. Dadurch kann aus beiden Phasen eine gemischte Funktionseinheit entstehen. (6)
Blut ist für den Organismus überlebenswichtig. Seine Konsistenz ist dickflüssiger als Wasser und wenn man es zwischen den Finger hin und her reibt, fühlt es sich klebrig an. In der Regel beträgt die Temperatur des Blutes circa 38°C. Damit ist es ungefähr ein Grad wärmer als unsere Körpertemperatur. Die Blutmenge im Körper hängt maßgeblich von der Größe und des Gewichts der Person ab. (7)
Aufgaben des Blutes
Blut muss eine Vielzahl wichtiger Funktionen übernehmen. Dazu zählen:
- Stofftransport: Mit Hilfe des Blutes werden beispielsweise Sauerstoff, Kohlendioxid,Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und alle anderen Nährstoffe transportiert. Erst dadurch können die einzelnen Zellen unseres Körpers mit lebenswichtigen Stoffen versorgt werden. Im Austausch nimmt das Blut Schadstoffe und Abbauprodukte im Gewebe auf und transportiert diese zu unseren Ausscheidungsorganen, wozu unter anderem die Nieren zählen. Der Stofftransport stellt die Hauptfunktion des Blutes dar.
- Wärmeregulation: Neben dem Stofftransport kann Blut auch Wärme sehr gut transportieren. Aufgrund der Wärmekapazität des Blutes kommt ihm deshalb eine sehr große Bedeutung bei der Aufrechterhaltung und Regulation der Körpertemperatur zu.
- Signalübermittlung: Hormone sind die Botenstoffe unseres Körpers. Mit Hilfe des Blutkreislaufs werden sie zu dem Ort transportiert, wo sie ihre Wirkung entfalten sollen. Ohne das Blut als Transporteur wäre diese Funktion unvorstellbar.
- Pufferung, Säure-Basen-Haushalt: der pH-Wert des Blutes beträgt im Durchschnitt 7,4. Für unseren Organismus ist es von enormer Wichtigkeit, dass der Blut-pH-Wert bestimmte Grenzen nicht über- oder unterschreitet. Diese liegen im Rahmen von 7,36 bis 7,44. Das im Blut integrierte Puffersystem sorgt deshalb dafür, dass diese Werte stetig konstant sind. Dadurch trägt es aktiv zu unserem Säure-Basen-Haushalt im Körper bei.
- Abwehrkräfte: Für die Abwehrkräfte unseres Körpers spielt das Blut eine zentrale Rolle. Es ist dafür zuständig, körperfremde Stoffe und Krankheitserreger abzuwehren. Die im Blut enthaltenen weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind ein essentieller Bestandteil unseres Immunsystems und sind unter anderem für die Bekämpfung von Bakterien und Viren zuständig. Zur Abwehr trägt zudem die Blutgerinnung des Körpers bei. Treten Verletzungen auf, können durch die Blutgerinnung Krankheitserreger daran gehindert werden, über die Wunde in den Körper vorzudringen. (8, 9)
Aufbau des Blutes
Unser Blut besteht zu circa 55 Prozent aus Blutplasma und 45 Prozent aus verschiedenen Blutzellen. Beim Blutplasma handelt es sich um eine hellgelbe Flüssigkeit, welche leicht trüb ist. Das Plasma besteht zu über 90 Prozent aus Wasser und weniger als 10 Prozent seiner Bestandteile sind gelöste Stoffe, wobei hier der Großteil aus Eiweißen besteht. Neben diesen enthält Blutplasma unter anderem noch Vitamine, Nährstoffe (Glukose, Aminosäuren) und Elektrolyte. Die Erythrozyten stellen 99 Prozent der festen Bestandteilen des Blutes. Sie werden aufgrund ihrer roten Farbe auch als rote Blutkörperchen bezeichnet. Die restlichen festen Bestandteile bestehen aus blassen und farblosen weißen Blutkörperchen, den Leukozyten, und aus Blutplättchen, welche Thrombozyten genannt werden.
Rote Blutkörperchen
Die roten Blutkörperchen können am besten mit Scheiben verglichen werden, welche auf ihrer Ober- und Unterseite jeweils eingedellt sind. Sie sind flexibel sowie formbar und können sich aufgrund dieser Eigenschaft durch enge Blutgefäße drängen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Zellen besitzen rote Blutkörperchen keinen Zellkern. Dadurch können sie mehr Sauerstoff transportieren, weil mehr Platz vorhanden ist. Zudem wiegen sie weniger, wodurch das Herz diese leichter durch den Blutkreislauf pumpen kann. (10)
In jedem dieser Blutkörperchen ist Hämoglobin enthalten, welches für den Sauerstofftransport notwendig ist. Sie werden im Knochenmark gebildet. (11) Sie besitzen keinen Zellkern, weshalb sie keine Zellteilung durchführen können. (12)
In den sehr kleinen Blutgefäßen der Lunge erfolgt die Sauerstoffaufnahme der roten Blutkörperchen aus der eingeatmeten Luft. Ist die Aufnahme abgeschlossen, erfolgt die Weiterleitung über den Blutstrom in alle Bereiche des Körpers. Sind sie an ihrem Ziel angelangt, wird der transportierte Sauerstoff abgegeben. Für die Zellen ist der Sauerstoff notwendig, damit sie ihren Metabolismus durchführen können. Bei den Stoffwechelprozessen entsteht als Abbauprodukt u. a. Kohlendioxid. Dieser wird von den roten Blutkörperchen wiederum aufgenommen und zur Lunge zurücktransportiert. Mit der Ausatemluft wird das Kohlendioxid aus dem Körper befördert.
Neben diesem Ablauf können rote Blutkörperchen auch Wasserstoff und Stickstoff aufnehmen und abgeben. Mit Hilfe der Auf- und Abgabe von Wasserstoff wird der pH-Wert des Blutes konstant gehalten. Durch den Stickstoff können die Blutgefäße erweitert werden, wodurch der Blutdruck gesenkt wird.
Rote Blutkörperchen haben eine Lebensdauer von circa 120 Tage. Wenn sie zu alt werden oder beschädigt wurden, werden sie in der Milz, der Leber oder im Knochenmark abgebaut.
Weiße Blutkörperchen
Die weißen Blutkörperchen werden auch Leukozyten genannt. Sie besitzen einen Zellkern und enthalten kein Hämoglobin. Es werden unterschiedliche Arten der weißen Blutkörperchen unterschieden. Die Unterscheidung findet dabei aufgrund der Formung ihres Zellkerns und aufgrund des Aufbaus ihres Zellinneren statt. Weiße Blutkörperchen werden in Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten unterschieden. Die Granulozyten enthalten in ihrem Zellinneren verschiedene Arten Granula (Primäre, Sekundäre und Tertiäre Granula). Die darin enthaltenen Enzyme werden speziell gegen Mikroorganismen eingesetzt. (13) Auch Monozyten und Lymphozyten enthalten diese kleine Körnchen.
Unsere weißen Blutkörperchen spielen eine entscheidende Rolle für das Immunsystem. Die unterschiedlichen Blutzellen übernehmen dabei verschiedene Aufgaben. Die einen sind für die direkte Abwehr von Eindringlingen wie Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze zuständig und sollen diese unschädlich machen. (14) Andere Zellen sind für die Produktion von Abwehrstoffen verantwortlich, mit deren Hilfe Fremdstoffe oder Erreger neutralisiert werden können. Zudem sind Leukozyten für allergische Reaktionen zuständig. Läuft einem Menschen aufgrund einer Hausstauballergie die Nase, sind es die Leukozyten, die diese Reaktion aufgrund des Kontaktes mit Staub auslösen. Des Weiteren gibt es Lymphozyten, die Krebszellen abtöten.
Die Mehrzahl der weißen Blutkörperchen verbleibt nur für wenige Stunden bis Tage im Körper. Allerdings gibt es auch Lymphozyten, die viele Jahre im Körper bleiben.
Blutplättchen
Die Blutplättchen werden als Thrombozyten bezeichnet. Ähnlich wie die roten Blutkörperchen weisen sie die Form einer kleinen Scheibe auf. Sie besitzen ebenfalls keinen Zellkern und sind wesentlich kleiner als rote Blutkörperchen. Ihre Hauptfunktion ist die Blutgerinnung. Findet eine Verletzung des Blutgefäßes statt, wird ein Heilungsprozess ausgelöst, der dafür sorgt, dass sich die Blutplättchen innen an der verletzten Gefäßwand fest aneinander anlagern. Dies sorgt für die Entstehung eines Blutpfropfs, der zur Verschließung der Wunde führt. In der Regel haben Thrombozyten eine Lebensdauer von 5 bis 9 Tagen. Der Abbau alter Thrombozyten findet hauptsächlich in der Milz statt.
Entstehung dieser Zellen
Die festen Bestandteile des Blutes werden allesamt aus gemeinsamen Vorläuferzellen gebildet, die als Stammzellen bezeichnet werden. Noch bis zum Ende der Schwangerschaft werden die Blutkörperchen in der Leber und der Milz gebildet. (15)
Bei erwachsenen Menschen findet die Bildung der Blutzellen vor allem im Knochenmark der Wirbelsäule, Hüfte, Schulter, Rippen, im Brustbein und in den Schädelknochen statt. Lymphozyten entstehen zwar auch aus dem Stammzellen im Knochenmark, reifen jedoch in Lymphknoten, Milz und Thymusdrüse heran. (16)
In mehreren Zwischenschritten erfolgt die Wandlung der Stammzellen zu Blutkörperchen oder Blutplättchen. Ist die Produktion der Blutstellen abgeschlossen, erfolgt die Weiterleitung in den Blutkreislauf. Hier findet man neben ausgereiften Zellen in einer geringeren Anzahl auch immer Vorläuferzellen vor.
Botenstoffe sind für die Regulierung der Produktion von Blutzellen zuständig. Das Hormon Erythropoetin (Glykoprotein-Hormon), welches in den Nieren produziert wird, ist beispielsweise für die Herstellung von roten Blutkörperchen verantwortlich. Die Cytokine sorgen wiederum für die Produktion von weißen Blutkörperchen. (17, 18)
Pathologie des Blutes
Zu den Bluterkrankungen zählen Veränderungen der Blutqualität, der Anzahl der Blutkörperchen und deren Funktionsweise, der blutbildenden Organe und andere ernsthafte Erkrankungen. Die Krankheitsbilder des Blutes sind sehr vielseitig.
Blutarmut
Spricht man von Blutarmut, ist häufig auch von einer Anämie die Rede. Bei dieser Erkrankung liegt eine verminderte Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes vor. Die Aufgabe des Hämoglobins ist gestört. Aufgrund der Hämoglobinarmut kommt es im Körper zu einer Sauerstoff-Unterversorgung (Hypoxie). Diese Krankheit kann entweder durch Vererbung weitergegeben, aber auch erworben und durch andere Erkrankungen mitverursacht werden.
Eine Anämie äußert sich bei den betroffenen Menschen in der Regel durch Müdigkeit, Atemnot, Leistungsabfall und Herzrasen sowie einem blassen Hautton. Liegt eine Eisenmangelanämie vor, sind zudem brüchige Haare und Nägel und eine trockene und rissige Haut, sowie Kopfschmerzen, Durchfall und Blähungen zu beobachten. Eine Anämie kann unterschiedliche Gründe haben. Dazu zählen unter anderem die Vitamin-B12-Mangelanämie, die Vitamin-B6-Mangelanämie, eine Thalassämie oder die Sichelzellanämie. Wird die Primärerkrankung behandelt, kann die Blutarmut geheilt werden. Ist dies nicht der Fall, können Anämien chronisch werden und dadurch eine lebensbedrohliche Situation erzeugen.
Zu den bekanntesten Bluterkrankungen zählt vermutlich Blutkrebs, Leukämie. Und dies, obwohl nur wenige Menschen an dieser Krankheit erkranken. Aufgrund der Krankheit kommt es zu einer vermehrten Leukozytenbildung im Knochenmark und den lymphatischen Organen, wobei diese Neubildungen jedoch funktionslos sind. Es erfolgt ein unkontrolliertes Ausschwemmen der weißen Blutkörperchen in die Organe unseres Körpers. Aufgrund der Bösartigkeit dieser Zellen werden die für die Blutbildung benötigten Zellen verdrängt. Die Ursachen für den Ausbruch der Krankheit sind nicht vollends geklärt, jedoch gelten radioaktive Strahlung, Zytostatika, Rauchen und Immundefekte als fördernd. Der Krankheitsverlauf der Leukämie wird in eine akute und in eine chronische Form unterteilt. Symptome sind Müdigkeit, Leistungsabfall, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Infektanfälligkeit, Ausbildung einer Anämie, vergrößerte Lymphknoten, Milz oder Leber, eine erhöhte Blutungsneigung und neurologische Ausfälle. Aufgrund der erhöhten Infektanfälligkeit sind lebensbedrohliche Situationen häufig die Folge.
Eine weitere bekannte Form der Bluterkrankung ist die Bluterkrankheit, auch als Hämophilie bezeichnet. Sie zählt zu den häufigsten Erbkrankheiten. Bei dieser Erkrankung ist die Blutgerinnung gestört und führt zu unstillbaren Blutungen. Circa 80 Prozent der betroffenen Menschen leiden an der A-Variante der Krankheit. Bei dieser ist der Gerinnungsfaktor VIII in zu geringen Mengen vorhanden. Die Bluterkrankheit wird X-chromosomal vererbt. Für die Krankheitsentstehung ist es jedoch erforderlich, dass jedes X-Chromosom betroffen ist. Bereits im Kindesalter äußert sich die Erkrankung durch Blutergüsse (Hämatome), die auch dann entstehen, wenn keine größeren Kräfte auf den Körper eingewirkt haben. Kommt es zu schwerwiegenden Einblutungen, beispielsweise im Kopfbereich, können schnell lebensbedrohliche Situationen entstehen. (19, 20)
Entgiftung des Blutes
Unser Blut ist der Lebensstrom unseres Organismus. Deshalb sollten wir besonders gut auf dieses aufpassen. Die Entgiftung des Blutes kann Schadstoffe entfernen und zur Genesung unseres Körpers beitragen.
Die Blutreinigung in Form von Fastenriten spielt in sehr vielen Kulturen und Religionen der Welt eine sehr wichtige Rolle. In der Regel finden die Fastenzeiten in der Zeit des Aufbruchs der Natur statt, häufig im Frühling. Zu erklären ist diese Herangehensweise vor allem aufgrund der enormen Belastungen, denen der menschliche Körper in den Wintermonaten ausgesetzt ist. Dies liegt zum einen daran, dass der Organismus oftmals nur die Hälfte der Flüssigkeitsmenge erhält. Denn Menschen trinken in den kalten Monaten weniger, als sie im Sommer zu sich nehmen. Das kann durch die niedrigeren Temperaturen erklärt werden. Die Menschen nehmen die Notwendigkeit einer ausreichenden Zufuhr von Wasser nicht so sehr wahr, wie wenn es heiß ist. Dadurch können Giftstoffe und Schlacke nur unzureichend aus dem Körper transportiert werden. Zum anderen wird der Speiseplan im Winter mit mehr Teigwaren, Süßigkeiten, Fleisch und Fett belastet, die Zufuhr von Obst und Gemüse wird häufig reduziert. Häufig kann man daher auch den Winterspeck im neuen Jahr vorfinden, der mit Hilfe von Fasten- und Schlankheitskuren wieder beseitigt werden soll. Dabei wird leider häufig der Fehler gemacht, einzig die Nahrungszufuhr zu reduzieren. Aus diesem Grund können eine Entwässerung, Entschlackung oder Entsäuerung unseres Körpers nicht stattfinden.
Neben der deutlichen Reduzierung von Fleisch, Mehlspeisen, Backwaren und Süßigkeiten sollten Sie vermehrt auf Rohkost, Obst und Gemüse setzen, welche durch die Zufuhr von Säften ergänzt wird. Um eine Entgiftung Ihres Blutes vorzunehmen, müssen Sie darauf achten, sehr viel Flüssigkeit, im besten Fall Wasser, zu sich zu nehmen. Neben Wasser können Sie über den Tag verteilt auch ungesüßte Kräutertees trinken und morgens und abends einen speziellen Blutreinigungstee. (21, 22)
Neben diesen Methoden kann auch die Cassia Fistula zur Blutentgiftung genutzt werden. Die Cassia Fistula stammt aus der Familie der Johannisbrotgewächse. Bereits seit mehreren Jahrhunderten wird sie als Krankheitsbekämpfer verwendet, da sie über besondere gesundheitlichen Eigenschaften verfügt: Sie wirkt zellreinigend, blutreinigend und abführend . Lesen Sie dazu unseren Cassia Fistula Beitrag. (23)
Weitere Methoden, die zur Entgiftung Ihres Blutes beitragen können:
- Eine Knoblauchkur kann Wunder wirken. Pressen Sie pro Tag zwei Knoblauchzehen und mischen Sie diese mit frischer Zitrone und zwei Teelöffeln Olivenöl. Nehmen Sie die Mischung abends zu sich.
- Lassen Sie Mistelblätter mit einem Liter kaltem Wasser über circa 12 Stunden ziehen. Anschließend abseihen und regelmäßig über den Tag verteilt trinken.
- Besonders gut geeignet ist frischer Bärlauch, besonders im Frühjahr. Schneiden Sie den Bärlauch klein, geben Sie ihn anschließend mit Olivenöl in ein Gefäß. Von dieser Mischung nehmen Sie dann pro Woche zwei bis drei Esslöffel zur Würzung Ihrer Gerichte.
- In der Apotheke können Sie sich einen speziellen Tee zur Blutreinigung mischen lassen. Geben Sie dafür 20 g Brennnesselblätter, 10 g Ringelblumenblüten, 20 g Schafgarbenblüten, 20 g Löwenzahnwurzeln und 20 g Holunderblüten bei. Gießen Sie anschließend einen Teelöffel dieser Mischung auf. Lassen Sie alles 10 Minuten ziehen und trinken Sie zwei Tassen täglich. (24)
- Chlorella
- Brennessel
Quellen
- https://www.waldorf-ideen-pool.de/Schule/faecher/biologie/menschenkunde-8.-kl.-/blut/blut-ist-ein-ganz-besonderer-saft
- https://www.dwds.de/wb/Blut
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturgeschichte_des_Blutes
- https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~frisches%20Blut&bool=relevanz&suchspalte%5B%5D=rart_ou
- https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~das%20Blut%20in%20Wallung%20bringen&suchspalte%5B%5D=rart_ou
- https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-86323-3_1
- https://www.doppelherz.de/ratgeber/gesundheits-lexikon-von-a-z/blut/
- https://www.onmeda.de/laborwerte/aufgaben_blut.html
- https://www.planet-wissen.de/natur/anatomie_des_menschen/blut_saft_des_lebens/index.html
- https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/102006010
- https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/h%C3%A4matologie-und-onkologie/untersuchung-des-an%C3%A4mischen-patienten/bildung-der-roten-blutk%C3%B6rperchen
- http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-7789-2008-02-12.html
- https://flexikon.doccheck.com/de/Neutrophiler_Granulozyt
- https://www.blutwert.net/leukozyten/
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-32-2002/titel-32-2002/
- https://www.kompetenznetz-leukaemie.de/content/patienten/leukaemien/blut_und_blutbildung/
- https://www.gesundheitsinformation.de/was-macht-das-blut.2249.de.html
- https://www.kinderblutkrankheiten.de/content/patienten/fragen_an_den_arzt/wo_und_wie_entsteht_blut/
- https://www.dr-gumpert.de/html/blut_krankheiten.html
- https://www.taramax.de/krankheiten/krankheiten-von-a-z/b/bluterkrankungen/definition-und-symptome/
- https://www.heilpraktiker.org/haut-und-blutreinigung
- http://www.neuners.com/Unsere-Natur/Gesundheit-aus-der-Natur/Blutreinigung
- https://www.healthyrockstar.com/detoxwunder-cassia-fistula/
- https://www.gesunde-hausmittel.de/blutreinigung